Über Joker – Eine Geschichte von Unsicherheit und Mut

Joker hat eine bewegte Vergangenheit. Jahrelang lebte er als Einzelvogel bei einer älteren Dame. Es gab Vergesellschaftungsversuche, die leider dramatisch scheiterten. Laut Erzählungen soll Joker andere Vögel angegriffen haben, was ihn den Ruf als „Mörderpapagei“ einbrachte. 

Nicht nur mit Artgenossen, auch mit Menschen hatte Joker seine Schwierigkeiten. Angeblich ging es so weit, dass er einem Menschen die Fingerkuppe abtrennte. Ein harter Brocken? Nein. Ein missverstandener Vogel.

Als Joker bei uns ankam, war er geprägt von Drohgebärden und Abwehrverhalten – ein Vogel, der scheinbar keine Nähe wollte. Doch schnell wurde klar: Hinter der Aggressivität steckte vor allem eines – Unsicherheit. Und diese Unsicherheit hatte einen Ursprung: den Menschen.

Mit viel Geduld und Training hat Joker eine unglaubliche Entwicklung gemacht. Anfangs wollte er nur auf Abstand gehen, heute sucht er aktiv die Interaktion. Er trainiert mit Freude, lässt sich problemlos transportieren und blüht immer mehr auf.

Unser Ziel ist es, Joker in ein passendes soziales Umfeld zu integrieren. Ob eine Vergesellschaftung klappt, ist noch ungewiss – aber wir wollen es unbedingt versuchen. Denn Joker hat in den letzten Wochen bewiesen, dass er bereit ist, alte Muster hinter sich zu lassen und neue Wege zu gehen.

Er braucht ein Zuhause, das ihm Zeit, Geduld und Verständnis schenkt. Eines, das erkennt, welche Stärke und Lebensfreude in ihm steckt. Und eines, das ihn nicht für seine Vergangenheit definiert, sondern für sein Potenzial.